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29.10.2021

Zöpfe flechten – so geht’s! Die Grundtechniken einfach erklärt

Fischgrätenzopf, Wasserfallzopf, Französischer oder doch Holländischer Zopf? Wir erklären die Unterschiede

Die Grundelemente des Flechtens sind Kordel, Fischgrätenzopf, Wasserfallzopf, Französischer-/Holländischer- bzw.Bauernzopf und Cornrows. Im folgenden erläutern wir ihre Techniken.

Die Haare Kordeln

Für das Kordeln werden zwei Haarsträhnen benötigt. Sie zählen zu den zweigliedrigen Zöpfen. Dabei werden zunächst beide Strähnen einzeln der Länge nach in die gleiche Richtung gedreht, z. B. im Uhrzeigersinn. Danach werden die beiden Strähnen gegen den Uhrzeigersinn miteinander verdreht. Dadurch erhält die entstandene Kordel ihre Stabilität und hält fast von allein. Dies ist das gleiche Prinzip wie beim Zwirnen von Garn und Wolle. Kordeln werden oftmals eingesetzt, um Gummibänder zu verdecken.

Der Fischgrätenzopf

Der Fischgrätenzopf benötigt ebenso nur zwei Strähnen. Diese sind oftmals etwas breiter. Man nimmt von der äußeren Seite der linken Strähne einen kleinen Teil und legt ihn nach innen auf die rechte Seite. Dann wird das Gleiche mit der rechten Strähne gemacht. Dabei werden die entnommenen Teile in der Mitte verkreuzt. Dieser Vorgang wird wiederholt und immer ein kleiner Teil von außen nach innen geflochten.

Der Wasserfallzopf

Anders als beim Fischgrätenzopf benötigen wir jetzt drei Strähnen. Das charakteristische des Wasserfallzopfes ist, dass während des Flechtens eine Strähne fallen gelassen wird. Er verläuft oftmals um den Kopf herum. Die drei Strähnen werden abwechselnd über- bzw. untereinandergelegt. Dabei werden immer weitere Haare dazu genommen. Die Strähnen vom Deckhaar werden nach unten geflochten und dann fallen gelassen, wenn sie an der Unterseite des Zopfes sind. Dadurch entsteht der Wasserfall. Hierbei ist es besonders wichtig, auf eine gleichbleibende Strähnenstärke zu achten.

Der Französische Zopf & der Holländische Zopf

Ein weiterer Vertreter der dreigliedrigen Zöpfe ist der holländische bzw. französische Zopf, der je nach Region auch Bauernzopf genannt wird. Es werden auch hier drei Strähnen benötigt. Mit jedem Flechtzug werden weitere Haare in die drei Strähnen integriert. Anders als beim Wasserfallzopf verbleiben die Haare in den drei Strähnen. Je weiter geflochten wird, desto dicker wird der Zopf. Die Flechtrichtung entscheidet jetzt, ob es ein französischer oder ein holländischer Zopf wird. Beim französischen Zopf (2) werden die Strähnen immer von außen zur Mitte hin eingeflochten. Der Zopf liegt somit unter den hinzugefügten Strähnen. Beim holländischen Zopf (1 & 3) wird von der Mitte nach außen geflochten. Dadurch liegt der Zopf auf den hinzugefügten Strähnen.

Cornrows

Streng genommen kann man Cornrows auch als sehr dünne holländische Zöpfe auf der Kopfhaut bezeichnen. Sie spielen in der afroamerikanischen Kultur eine bedeutsame Rolle. Da die Textur der Haare häufig sehr kraus ist, werden oftmals fetthaltige Pomaden eingesetzt, um die Haare zu bändigen. Bei qualitativ guten Cornrows steht kein einziges Haar ab. Das Abteilen der Haare entscheidet maßgeblich über den entstehenden Look. Deshalb wird hier sehr viel Wert auf exakte Abteilungen gelegt. Theoretisch sind hier keine Grenzen gesetzt. Von Bahnen, Kreisen bis hin zu Ornamenten ist nahezu jede Form denkbar. Die Handhaltung ist beim Flechten der Cornrows ebenso wichtig. Der Zopf soll sich so eng wie möglich an der Kopfhaut befinden. Dafür ist es notwendig, dass die Hände sehr flach gehalten und die Haare nicht angehoben werden. Bei jeden Flechtzug werden neue Haare dazugenommen. Diese werden unter den Zopf geführt. Der entstandene Zopf liegt oben. Oftmals wird beim Flechten auch Fremdhaar mit eingearbeitet. Neben dem Flechten gibt es auch die Methode des Nähens. Dabei werden die einzelnen Glieder des Zopfes durch Einnähen eines Fadens erzeugt. Der Faden wird dabei unter die neu dazuzunehmenden Haare geführt. Durch das Zusammenziehen des Fadens entsteht dann das optische Muster der Cornrows.

Text: Matthias Bugge