Foto: verona studio / Shutterstock.com

07.06.2021

Eitel Sonnenschein? Das sollten Sie über UV-Strahlen wissen

Ab nach draußen, aber bitte nur mit UV-Schutz! Fakten und Tipps zum Sonnenschutz für Haut und Haar.

Was besagt eigentlich der Lichtschutzfaktor auf Kosmetikprodukten?

Rein theoretisch gibt der Lichtschutzfaktor LSF an, wie viel länger man sich mit einem Sonnenschutzmittel der Sonne aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies ohne das Mittel möglich wäre. Sonnenbrand wird durch UV-B-Strahlen ausgelöst. Der LSF, der auf Sonnenschutzprodukten angegeben ist, gibt deren Schutzwirkung vor diesen Strahlen an. Je höher der LSF ist, desto höher die Schutzwirkung. Da auch UV-A-Strahlen die Haut schädigen, enthalten hierzulande praktisch alle Sonnenschutzmittel auch UV-ASchutz. Welchen LSF Sie benötigen, hängt unter anderem von Ihrem Hauttyp ab. Kein Sonnenschutzmittel bietet einen vollständigen Schutz.

Was ist der UV-Index?

Der UV-Index beschreibt den am Boden erwarteten Tagesspitzenwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung. Je höher er ist, desto schneller kann bei ungeschützter Haut ein Sonnenbrand auftreten. In Deutschland werden im Sommer Werte von 8 bis 9, in den Hochlagen der süddeutschen Gebirgsregionen sogar bis 11 erreicht. Am Äquator können Werte von 12 und höher auftreten. Ab einem Index von 3 ist ein Schutz erforderlich. Die tagesaktuellen Werte erfahren Sie in vielen Wetter-Apps und beim Bundesamt für Strahlenschutz.

Wo sind UV-Strahlen besonders stark?

Die Intensität der UV-Strahlung auf der Erdoberfläche ist abhängig vom Breitengrad, von der Jahreszeit sowie von der Tageszeit. Je näher man dem Äquator kommt, desto intensiver wird sie. Im Sommer ist sie stärker als im Winter, mittags ist sie intensiver als morgens oder abends. Die UV-Strahlung nimmt mit der Höhe zu: um ca. 10 Prozent pro 1.000 Höhenmeter. Auch am Wasser, am Strand und im Schnee ist die Belastung durch die Reflektion der hellen Oberflächen höher.

Wie wirken sich Schatten und Wolken auf die UV-Belastung aus?

Eine geschlossene, dicke Wolkenschicht kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung abhalten. Nebel und eine leichte Bewölkung, bei der man die Sonne noch sieht, können die UV-Strahlung sogar verstärken. Schatten verringert die UV-Strahlung unter einem Sonnenschirm um ca. 10 bis 30, unter einem Baum mit dichter, großflächiger Krone um ca. 20 Prozent.

Bin ich im Auto UV-geschützt?

Bei längeren Autofahrten im Sonnenschein sollten Sie sich um UV-Schutz kümmern, rät das Bundesamt für Strahlenschutz, besonders für Kinder. Die Seitenscheiben lassen die UV-A-Strahlung mehr oder weniger gut passieren. UV-A-Strahlen sind für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich und können im schlimmsten Fall Hautkrebs verursachen.

Verträgt parfümierte Haut keine Sonne?

Kosmetika, Deodorants und Parfüms sollten beim Sonnenbaden möglichst nicht verwendet werden. Es besteht die Gefahr bleibender Pigmentstörungen.

Brauchen Haare Sonnenschutz?

Ja, denn auch sie können durch UV-Strahlen geschädigt werden. Die Farbpigmente im Haar (Melanin) fungieren zwar als eine Art natürlicher Schutzfilter, weil sie die Strahlen absorbieren und als Wärme wieder abgeben. Da dunkles Haar einen höheren Pigmentanteil hat, schützt es besser vor Schäden als blondes Haar. Zu starke Sonneneinstrahlung ist aber für den natürlichen Sonnenschutz zu viel. Sie spaltet und zerstört die Pigmente im Haar. Dadurch wird die Haarfarbe heller. Außerdem wird die Proteinstruktur des Haares porös und brüchig. Es verliert an Feuchtigkeit. Die Salzkristalle im Meerwasser wirken auf dem Haar wie Brenngläser. Empfehlen Sie Ihren Kund*innen passende Haarpflege- und Sonnenschutzprodukte!

Quellen: Bundesamt für Strahlenschutz, IKW, TOP HAIR