24.04.2020
Das Haar wird dünn – was tun?
Viele Männer hadern mit schütterem Haar. Hier sind 10 Tipps und Tricks, um unliebsame Geheimratsecken und Pläten zu kaschieren, auch ohne Hut.
1. Der richtige Schnitt macht’s
Der Schnitt ist elementar für die Haarfülle. Egal, ob kurze, mittellange oder lange Haare – mit jeder Haarlänge können lichtere Stellen kaschiert werden. So kann zum Beispiel ein Seitenscheitel mit etwas längerem Deckhaar lichter werdende Stellen am Oberkopf kaschieren.Auch ein moderner Undercut kann entstehende Geheimratsecken optisch minimieren. Die längere Deckhaarpartie steht im Kontrast zu den kurzen Seitenbereichen und wirkt dadurch voluminöser. Bei langen Haaren lässt sich durch einen hippen Man Bun, dem lässigen Dutt für Männer, ebenfalls ein zurück gehender Haarwuchs am Oberkopf kaschieren. Wichtig ist allerdings, zum Kunden ehrlich zu sein und ihm die Frage zu stellen: „Wo macht kaschieren noch Sinn?“ Oder sollten die Haare nicht lieber insgesamt kurz getragen werden und durch einen Bart etwa die Blicke vom dünner werdenden Haupthaar ablenken.
2. Schon die Pflege ist entscheidend
Bei schütterem Kopfhaar ist auch die richtige Pflege entscheidend. Diese beginnt bereits beim Shampoo. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass das schüttere Haupthaar nicht zu viel Pflege bekommt und somit zu schwer wird. Man sollte lieber Volumenshampoo verwenden, welches das Haar griffiger macht und leichter frisierbar.
3. Auf das Styling kommt es an
Hierbei kann man sowohl durch die Frisurengestaltung als auch durch die Wahl des Präparates etwas schummeln. Wie gestylt wird, richtet sich nach der Stelle des lichter werdenden Haarbereiches. Ist zum Beispiel der Oberkopfbereich betroffen und die Haare lichten sich dort, lässt sich durch einen Seitenscheitel und etwas längeres Deckhaar in diesem Bereich mehr Fülle zaubern. Sind die Geheimratsecken betroffen, kann eine Frisur diesen Bereich mit etwas längerem Haar an diesen Stellen kaschieren. Mit was gestylt wird, beeinflusst das Fülle-Ergebnis maßgeblich. So lassen etwa glänzende Produkte das Haar dünner wirken. Es ist daher ratsam, mit matten Pasten oder Wachs bzw. Produkten in trockener Sprayform zu arbeiten. Produkte wie z. B. feuchtes Haarspray, Gel oder Pomade machen das Haar schwer und lassen es zusammenfallen.
4. Schütthaar bzw. Streuhaar
Beim Streuhaar gibt es unterschiedliche Varianten. Diese bestehen zumeist aus natürlichen Materialien: entweder aus Keratin oder Baumwolle und sind winzige Haarverdichtungsfasern. Klassisches Schütthaar wird meist in Pulverform von tausenden Fasern angeboten. Sie werden in unterschiedlichen Farben eingefärbt, sodass ein gewisses Farbspektrum zur Verfügung steht. Nach dem Waschen und Stylen der Haare wird dann das kleine Faserhaar auf die kahle Stelle „geschüttet“, daher auch der Name „Schütthaar“. Hierbei ist Vorsicht geboten. Es muss darauf geachtet werden, dass nicht zu viel und nicht zu wenig verwendet wird. Auch ist es nicht so ganz einfach, dies alleine „aufzuschütten“, gerade an Stellen, die man schlecht einsehen kann. Hier kann ein Handspiegel helfen. Im Anschluss daran wird das Ganze mit Haarspray fixiert.
Es gibt aber auch Anbieter auf dem Markt, die die feinen Fasern als Haarverdichtungs-Sprays anbieten. Die Wirkung ist die gleiche, auch die Funktionsweise. Das aufgeschüttete oder gesprayte Haar hält durch die elektrostatische Aufladung. Hierbei laden sich die haarähnlichen Fasern durch die sogenannte Reibungselektrizität statisch auf und bleiben am natürlichen Haar haften, vergleichbar mit einem am Haar geriebenen Luftballon. Entfernen lässt sich das Streuhaar zumindest teilweise durch auskämmen, komplett aber durch die nächste Haarwäsche.
5. Farbspray und Concealer
Bei dieser optischen Möglichkeit wird die Kopfhaut mit einem Farbspray oder Concealer in der Farbe des Eigenhaars kurzfristig angepasst. Somit scheint die bloße Kopfhaut nicht mehr so hell durch die noch vorhandenen Haare und es entsteht optisch mehr Fülle. Die Farbsprays und Concealer gibt es in wasserfesten Versionen, damit die Haltbarkeit auch im Regen gewährleistet ist. Zur Entfernung muss die Kopfhaut mit Shampoo gesäubert werden.
6. Lichtreflexe im Haar erzeugen optisch mehr Tiefe
Durch das Setzen von Lichtreflexen im Oberkopfhaar mit Strähnen oder Farbe lässt sich optisch mehr Tiefe herstellen. Dabei werden die Ansätze ein bis zwei Töne dunkler gelassen als die Längen. Das Haar wirkt damit voller. Gleichzeitig hat man durch die chemische Behandlung des Haares den positiven Nebeneffekt, dass es etwas griffiger wird und sich besser stylen lässt und „nach mehr“ aussieht.
7. Minoxidil & Co.
Bildet sich eine lichter werdende Stelle durch androgenetischen Haarausfall, gibt es ver schiedene medikamentöse Möglichkeiten. Je früher damit begonnen wird, desto besser die Wirksamkeit, denn ein Erfolg wird meist erst nach drei Monaten sichtbar. Zwei Wirkstoffe werden dabei besonders häufig eingesetzt. Zum einen ist dies der Wirkstoff Minoxidil, der in Lösungen angeboten wird, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden. Zum anderen das Medikament Finasterid, welches das Stoffwechselprodukt DHT hemmen und damit den androgenetischen Haarausfall blockieren soll. Es steht allerdings unter Verdacht, Potenzprobleme auszulösen. Mit beiden Präparaten kann der Haarausfall lediglich für die Anwendungsdauer gestoppt werden. Werden diese abgesetzt, fallen die Haare weiter aus.
8. Ein Toupet – wenn es weniger wird
Heutzutage gibt es sehr natürlich wirkenden Haarersatz. So lassen sich durch spezialisierte Friseure z. B. Toupets anfertigen, die auf die kahlen Stellen aufgebracht werden. Sie sind nicht vom natürlichen Haupthaar zu unterscheiden und lindern somit oftmals den Leidensdruck Betroffener massiv.
9. Trichopigmentation
Die Haar-Tätowierung ist eine langfristige Alternative. Hierbei werden – wie der Name aus dem Lateinischen verrät (tricho bedeutet „Haar“, Pigmentation steht für Farbgebung) – kleinste Haare, sogenannte Mikrohaare auf die Kopfhaut tätowiert. Dabei ist die bloße Kopfhaut durch die Tätowierung nicht mehr zu erkennen und das Haar bekommt optisch mehr Dichte und Fülle.
10. Haartransplantation – eine langfristige Möglichkeit
Bei hormonell bedingtem Haarausfall ist es möglich, durch Haartransplantation lichter werdende Stellen langfristig auszugleichen. Hierbei werden Haarfollikel aus dem Nacken- oder Hinterkopfbereich entnommen und an die am Oberkopf entstandenen Stellen eingesetzt. Erst nach etwa 12 bis 14 Wochen ist ein Haarflaum zu sehen, bevor die Haare regelgerecht nachwachsen