Intercoiffure Ungricht | Dietikon

„Ich bin nicht mehr gefragt“, sagt René Ungricht lachend und sieht dabei sehr zufrieden aus. Kein Wunder, denn für den Coiffeurunternehmer bedeutet dies, dass er seinem Ziel ein gutes Stück nähergekommen ist, nämlich der Übergabe seiner drei Salons an seine Söhne Tim und Robin. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für diesen Termin bereits auf Hochtouren und – so widersinnig es auch anmuten mag – leisteten Lockdown und Coronakrise diesbezüglich einen wertvollen Beitrag.

Solides Fundament

In vier Jahrzehnten hat René Ungricht ein erfolgreiches Unternehmen mit Filialen in Dietikon, Urdorf und Rudolfstetten aufgebaut. Viele seiner Mitarbeiter sind seit 20, 30, 40 Jahren mit dabei. Die Atmosphäre ist familiär, herzlich, wertschätzend - eine eingeschworene Gemeinschaft. Für die Söhne, die vor acht, respektive vier Jahren dazu stiessen, kein leichter Stand, wenn es nun darum geht, von langjährigen und älteren Teammitgliedern als künftige Leader anerkannt zu werden. Die Chance, Führungsqualitäten unter Beweis zu stellen, bot der Lockdown 2020. Planvoll, energiegeladen und mit vielen Ideen übernahmen Tim und Robin Ungricht das Zepter, waren jederzeit für die Kunden erreichbar, lieferten Produktbestellungen mit dem Auto aus und produzierten Videos mit Anleitungen für Ansatzfarbe und Ponyschnitt. Sie intensivierten die Social Media-Präsenz, renovierten die Urdorfer Filiale, unterstrichen mit Interviews in der Lokalpresse und im Radio das Image als qualitätsorientiertes Familienunternehmen und stellten sicher, dass alle Mitarbeiter während der Schliessung 100 Prozent Lohn erhielten. Nach der Wiedereröffnung standen die Brüder nicht nur fünf Wochen lang von morgens bis abends am Stuhl, sondern bedienten auch sonntags Kunden, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Gut gerüstet

„Wir werden das Rad nicht neu erfinden, sondern hier und da an einer Stellschraube drehen. Schliesslich läuft ja alles rund“, so Tim Ungricht über den geplanten Wechsel „Wichtig ist, dass wir immer einen Schritt voraus sind. Dann haben wir schon gewonnen“. Möglich macht dies eine klare Aufgabenteilung: Tim Ungricht kümmert sich um Planung, Organisation und Finanzen; Robin Ungricht ist für den kreativen Part, die Mitarbeiterschulung, Lehrlingsausbildung und die Qualität der Dienstleistungen verantwortlich. Erklärte Ziele sind der Ausbau des Farbsegments, die Steigerung des Verkaufsumsatzes und die Neukundengewinnung. Für einen professionellen Unternehmensauftritt in Sachen Kommunikation, Marketing und Social Media vertrauen sie auf den Input von Personal Business Coach Gaby Gschwend.

Und dann ist da noch die Offenheit für Neues; die Bereitschaft, Unkonventionelles zu wagen und andere Wege einzuschlagen, die René Ungricht stets vorgelebt und an seine Söhne weitergegeben hat. Legendär sind z.B. die jährlichen Open-Air-Kinoevents mit über 300 Gästen. Jüngstes Beispiel ist eine clevere „Street Art“-Aktion: Bei trockenem Wetter zieren augenzwinkernde Sinnsprüche in Kreide-Schönschrift das Trottoir an der Bushaltestelle auf der gegenüberliegenden Strassenseite und zaubern Passanten ein Lächeln ins Gesicht. Was gibt es Schöneres in diesen ernsten Zeiten?

SALONINFO

• Intercoiffure Ungricht: Bahnhofstrasse 13, 8953 Dietikon, www.intercoiffureungricht.ch
• Inhaber >< Propriétaire: René Ungricht
• Salon: 100 m², elf Bedien-, drei Waschplätze, elf Beschäftigte
• Zusammenarbeit mit >< Travaille avec: Wella Professionals, GBYG Personal Business Coaching
• Unternehmen >< Entreprise: Zwei weitere Geschäfte in Urdorf & Rudolfstetten. Insgesamt 21 Beschäftigte