Hohe Fenster, knarzendes Parkett und Holzvertäfelung hatten es Enes Jakupovic sofort angetan und tragen zum besonderen Charme des Salons bei. Foto: www.photopulse.ch

17.10.2022

Früher Landbeiz, heute Wohlfühlsalon: enes.art | Cham

Wenn es sein muss, kann Enes Jakupovic ziemlich hartnäckig sein. Genau dieser Eigenschaft hat es der 31-Jährige zu verdanken, dass er heute im Coiffeursalon seiner Träume steht. Dass er sich eines Tages selbstständig machen würde, stand schon seit geraumer Zeit fest. Zu klar waren seine Vorstellungen von Salonphilosophie, Dienstleistungsqualität und Ambiente. Also begann er, die Immobilienportale nach geeigneten Räumlichkeiten im Kanton Zug zu durchforsten. Etwas Spezielles sollte es sein, eine Liegenschaft mit Charakter, Charme, Parkplätzen vor dem Haus und guter Verkehrsanbindung. Kein leichtes Unterfangen, doch Enes Jakupovic war geduldig und der festen Überzeugung, dass das Richtige schon auf ihn zukommen würde. Was es letztendlich auch tat - in Form eines alteingesessenen Restaurants, gegenüber dem Bahnhof Cham.
Schon beim Blick auf die Rundbogenfenster und mächtigen Eingangstüren wusste Enes Jakupovic: Das ist es! Doch sechs Monate vergingen, bis er überhaupt einen Fuss in das altehrwürdige Gebäude setzen durfte, denn der Eigentümer suchte einen neuen Pächter für die Wirtschaft; ein anderes Gewerbe kam nicht in Frage. Beharrlich blieb Enes Jakupovic am Ball und erkundigte sich monatlich, ob die Räume nicht doch für ein Coiffeurgeschäft zu haben seien. Vermutlich war es letzten Endes die Neugier, die den Vermieter dazu bewog, einem Besichtigungstermin zuzustimmen, weil er sehen wollte, wer da nicht locker liess.

Flexibles Konzept

Für Enes Jakupovic war es Liebe auf den ersten Blick: Das knarzende Parkett mit Patina und Gebrauchsspuren, die hohen Fenster, die Holzvertäfelung. Obwohl der Raum bis unter die Decke mit Wirtshausinventar vollgestellt war und ihn viele seiner Freunde für verrückt erklärten, wusste Enes Jakupovic auf Anhieb, wie er die alte Landbeiz in einen Wohlfühlort für erstklassige Coiffeurdienstleistungen verwandeln würde. Mit Einrichtungs-App und Businessplan bewaffnet überzeugte der den Eigentümer von seinen Plänen, erhielt prompt den Zuschlag und machte sich ans Werk.
Holzdecken wurden entfernt, Wände frisch verputzt und mit einem harmonischen Farbkonzept gestrichen. Moderne, minimalistische Möbel und weich fallende Vorhänge ergänzen nun die alte Bausubstanz, und üppige Grünpflanzen sorgen für ein behagliches Daheimgefühl. Ruhe, Privatsphäre und reichlich Platz zum Arbeiten sind Enes Jakupovic wichtig, daher stehen im vorderen Salonbereich lediglich zwei locker im Raum verteilte Bedienplätze. Ein dritter Platz befindet sich nebenan, im ehemaligen Säli. Hier ist ausserdem das Reich von Tamara Di Placido, Fachfrau für Manicure und Pedicure. Alles ist mobil und flexibel eingerichtet, lässt sich mühelos verschieben und neu anordnen, denn Enes Jakupovic hat noch einiges mit seinem Geschäft vor. Eine Plattform soll es werden für Vorträge, Präsentationen, Kurse, Ausstellungen, Lesungen und vieles mehr. Das Sahnehäubchen des gesamten Vorhabens ist jedoch, dass sich sein Vorname bei genauerem Hinsehen als perfekte Definition der Unternehmensphilosophie entpuppt: E für „esthetics“, N für „nature“, E für „experience“ und S für „salon“. Klarer Fall: „enes.art“ war geboren.

SALONINFO

  • enes.art: Bahnhofstrasse 2, 6330 Cham, www.enes.art
  • Inhaber >< Propriétaire: Enes Jakupovic
  • Salon: 120 Quadratmeter, drei Bedien-, zwei Waschplätze. Separater Bereich für Manicure und Pedicure. Drei Beschäftigte
  • Zusammenarbeit mit >< Travaille avec: Aveda